Strafe schützt nicht vor Sucht – Suche nach neuen Wegen in der Drogenpolitik

Veranstaltungsart: Diskussion
Datum, Uhrzeit: 22.10.2014, 19:30–21:30
Ort: Kulturzentrum Lagerhaus
Schildstraße 12-19, 28203, Bremen
Veranstalter: Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN in der Bremischen Bürgerschaft

In den letzten 10 Jahren hat in der Drogenpolitik weltweit ein Umdenken eingesetzt. Der maßgeblich von den USA ausgerufene „War on Drugs“ wird immer mehr hinterfragt. In den Bundesstaaten Colorado und Washington darf Cannabis legal verkauft werden, Chile verteilt kostenlos Marihuana an PatientInnen. Eine Gruppe von Ex-Staatschefs um den früheren UN-Generalsekretär Kofi Annan fordert weltweit eine Liberalisierung der Drogenpolitik: Im Kampf gegen Rauschmittel müsse die Gesundheit, nicht die Strafverfolgung im Vordergrund stehen. Deutschlands Drogenpolitik beruft sich seit Jahrzehnten darauf, dass Rauschmittel wie Cannabis, Heroin und Kokain verfolgt und verboten bleiben müssen, weil sie gefährlich sind. Selbst der Besitz von Cannabis für medizinische Zwecke ist in Deutschland illegal. Alkohol und Tabak werden dagegen gesellschaftlich akzeptiert und sind problemlos legal erhältlich.

StrafrechtlerInnen und ForscherInnen sind sich einig: Drogenverbote haben kaum positive Wirkung. Dennoch sind die gesundheitlichen Folgen regelmäßigen Drogenkonsums nicht von der Hand zu weisen. Der Gesundheitsschutz muss das Ziel einer vernünftigen Drogenpolitik sein. Vor diesem Hintergrund möchten wir uns auf der Veranstaltung gemeinsam mit Ihnen auf die Suche nach neuen Wegen in der Drogenpolitik machen.

Begrüßung und Einführung: Dr. Matthias Güldner MdBB, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Auf dem Podium:

  • Prof. Dr. Lorenz Böllinger, Strafrechtler, Universität Bremen
  • Sven Lehmann, Landesvorsitzender Bündnis 90/DIE GRÜNEN in NRW

Moderation und Ausblick:
Dr. Kirsten Kappert-Gonther MdBB, Sprecherin für Gesundheitspolitik

Um Anmeldung wird gebeten an andrea.quick@gruene-bremen.de